Ein Artikel darüber wie man in Porto den Jakobsweg beginnt? Wie unsinnig –  es gibt doch die Pfeile!

Ja, natürlich. Soweit die Theorie. Wenn man dann aber ganz real in Porto vor der Kathedrale steht, stellt man schnell fest dass es nicht zu wenig, sondern zu viele Pfeile gibt.

Wo beginnt der Jakobsweg in Porto?

Nirgendwo, denn der portugiesische Jakobsweg startet an der Kathedrale von Lissabon. 

Deswegen gibt es auch nicht den einen Startpfeil in Porto, sondern die Pfeile finden sich überall über die Stadt verteilt. Und üblicherweise steht nicht dran, ob der entsprechende Pfeil einer ist, der Pilger aus Lissabon durch die Stadt führt, oder ob er für Menschen gedacht ist, die in Porto ihren Camino beginnen.

Erschwerend kommt hinzu, dass man von Porto aus sowohl auf den Senda Litoral als auch auf den Inlandsweg (Zentralweg) starten kann.

Wer seinen Jakobsweg in Porto startet, der startet ihn an der Kathedrale (Link).

Der Start des portugiesischen Küstenwegs (Caminho portugues da Costa)

Rein in die Kathedrale, ersten Stempel holen und dann umschauen. 

Irgendwo muss doch einem doch so ein gelber Pfeil den Weg weisen?

Der entsprechende Stein ist schnell gefunden.

Es wäre also alles ganz eindeutig, würde nicht links daneben ein Pfeil in die andere Richtung zeigen.

Ich kürze das Ganze mal ab:

Wenn du in Porto an der Kathedrale stehst und zu deinem (ersten) Jakobsweg starten willst, kannst du hier direkt deine erste Lektion lernen: es kommt anders, als du denkst, aber alles wird gut.

Denn der Steinpfeiler mit dem Schild weist dir den Weg zum Zentralweg durchs Landesinnnere, dein Pfeil ist der linke. Das steht aber nicht dran.

Und selbst wenn du den linken Pfeil wählst, stehst du wenige Meter später wieder vor einem Pfeil, der in entgegengesetzte Richtungen weist.

Mein Rat an dieser Stelle lautet: beginn deinen Jakobsweg damit, die Pfeile zu ignorieren.

Denn dein Küstenweg läuft am Fluss Duoro entlang bis zum Meer. Das heisst, deine Mission ist es zunächst durch die schönen Gässchen einen Weg hinunter bis an den Fluss zu finden und wenn du da angekommen bist, dann läufst du einfach in Richtung Meer – also so dass der Duoro links von dir ist.

Der gleiche Ratschlag gilt übrigens für den gesamten Küstenweg: solange das Meer links von dir ist, bist du grundsätzlich richtig. Dennoch kannst du beruhigt sein: zukünftig sind die Pfeile um einiges eindeutiger als der Start vermuten lässt.

Noch ein Hinweis zum besseren Verständnis: das, was gemeinhin als Küstenweg / Caminho Portuegues da Costa, ist an einigen Stellen – so wie hier am Anfang – gar nicht der Küstenweg, sondern der „Senda Litoral“.

Der offizielle Küstenweg verläuft anfangs zusammen mit dem Zentralweg, wenn man also von Porto über Matosinhos, Vila Cha usw. läuft, dann läuft man offiziell auf dem Senda Litoral und nicht auf dem Küstenweg. Da sich die Bezeichnungen so aber an den meisten Stellen durchgesetzt haben, benutze ich sie auch hier.

Der Start zum Zentralweg in Porto

Hast du dich für den Inlandsweg entschieden, ist der Pfeil auf dem Steinpfeiler der richtige.

Aber das auch mehr in der Theorie als in der Praxis. Denn die meisten Pilger entscheiden sich, bis Vila do Conde an der Küste entlang zu laufen und dort erst auf den Zentralweg zu wechseln, weil der Beginn des Inlandsweges zwar nicht ganz so industriell ist wie man manchmal hört, aber im Vergleich zum Weg entlang des Flusses und Meeres verliert er doch eindeutig den Wettbewerb.

In Vila do Conde, bzw direkt vor Beginn des Ortes, gibt es einen Zuweg zum Zentralweg. 

Kann man sich auf dem Caminho Portugues verlaufen?

Theoretisch ja, aber praktisch unwahrscheinlich.

Die Beschilderung ist grundsätzlich überall sehr gut, so dass man auch ohne Pilgerführer überlebt. Es schadet natürlich nicht einen GPS-Track dabei zu haben, damit man bei Unsicherheiten nachschauen kann. Denn manchmal zeigt ein Pfeil nach links, aber es gibt zwei linke Wege. Oder man übersieht irgendwann einen Pfeil und wundert sich wo all die anderen Pilger hin sind. 

Aber selbst wenn man mal falsch abbiegt ist das nicht schlimm. Die Portugiesen sind sehr nette Menschen (die Spanier natürlich auch) und meist wird man von nächsten Einheimischen wieder auf den richtigen Weg geleitet – oder man stellt selbst fest dass etwas nicht stimmt und prüft dann ob man noch auf Kurs ist.

Es ist noch kein Pilger einsam in der Wildnis gestorben 🙂

Immer noch Bedenken ob das alles so klappt?

Wenn du unsicher bist, dann empfehle ich dir (ganz uneigennützig versteht sich 🙂 ) meine Beratung zu buchen.

Ich war schon fünf Mal auf dem portugiesischen Jakosbweg unterwegs und lebe selbst in Porto.

Ich biete dir verschiedene Optionen an: das volle Paket beinhaltet eine ausführliche Beratung inklusive eines personalisierten Pilgerführers und einer digitalen Begleitung, aber es gibt auch die Möglichkeit nur eine kurze Beratung zu buchen und trotzdem meine Telefonnummer dabei zu haben wenn du unterwegs bist. Oder das Porto Welcome Package zu buchen, bei dem ich dich hier in Empfang nehme um alle Fragen zu beantworten und/oder dir diese wunderbare Stadt zu zeigen.