Unterwegs auf dem Jakobsweg

Gepäcktransport auf dem Jakobsweg

Wenn man an einen Pilger denkt, denkt man an einen Menschen in Funktionskleidung, mit mehr oder weniger klobigen Stiefeln und einem riesigen Rucksack, in dem er alles trägt, was es für mehrere Wochen auf einem Jakobsweg so braucht. 

Die Pilger, die nur einen kleinen Tagesrucksack haben während sie laufen, haben üblicherweise Pauschalreisen gebucht, bei denen ihnen fertige Etappen in Kombination mit vorgebuchten Hotels und teilweise sogar Transfers offeriert wurden.

Dennoch ist es nicht so dass die beiden Faktoren zwangsweise zusammen hängen. Es ist auch als „Individualpilger“ möglich seinen Rucksack mit dem Auto transportieren zu lassen und mit leichtem Gepäck zu laufen.

Wie funktioniert der Gepäcktransport?

Es gibt, je nach Jakobsweg, verschiedene Anbieter, die den Rucksacktransport anbieten.

Gemeinsam haben sie, dass sie vorher wissen müssen von wo nach wo der Rucksack wann soll.

Manche kann man online vorab für den gesamten Weg buchen, anderen kann man spontan am Vorabend Bescheid sagen (oder auch über die Herberge/Hotel Bescheid sagen lassen) und einen 5€ Schein an den Rucksack heften. 

Und warum sollte man das tun?

Bevor jemand schimpft dass es ohne Rucksack kein richtiges pilgern ist: es gibt genug Gründe, warum dies eine gute Wahl sein kann.

Zum Beispiel ermöglicht es Menschen, die gewisse körperliche Beschwerden haben, ihn überhaupt zu laufen. Mit einem halbwegs frischen Bandscheibenvorfall oder einem künstlichen Knie ist das pilgern an sich Belastung genug, da muss kein 10kg Rucksack mehr dazu. Zum anderen kann es sein dass man Extra-Gepäck hat, wie zum Beispiel ein Gerät gegen Schlafapnoe, welches nicht einfach so mit in den Rucksack passt. 

Gepäcktransport kann also die Basis dafür sein dass ein Jakobsweg überhaupt erst möglich wird. 

Warum macht das dann nicht jeder?

Einen ganz klaren Nachteil hat es aber in jedem Fall: man muss spätestens am Vorabend wissen, wo man am nächsten Tag landen wird. Das nimmt viel Spontanität, man kann nicht mehr schauen wie weit einen die Füße tragen, sondern man muss da rauskommen wo der Rucksack hin geliefert wurde. 

Empfehlenswert ist in jedem Fall immer einen Mini-Rucksack dabei zu haben um im Ernstfall selbst auch mal drauf zurück greifen zu können (der ist so oder so praktisch um abends eine warme Jacke einstecken zu können).

Mir ist es zum Glück bisher noch nicht passiert, aber es kann jedem noch so tapferen Pilger passieren dass der Körper streikt und man einen Gang runter schalte muss um überhaupt weiter machen zu können. 

Und in dem Fall kann ein spontaner Gepäcktransport die Rettung sein und man ist froh auch mal mit leichtem Gepäck laufen zu können 🙂

(Wenn du deinen Jakobsweg von mir planen lässt, kannst du selbstverständlich auch Gepäcktransport buchen, ganz wie es zu dir passt).

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