Eine Angststörung, Depression oder PTBS schliesst einen Jakobsweg genauso wenig aus wie viele andere körperliche Erkrankungen auch nicht.

Es braucht vielleicht ein bisschen mehr Planung und Betreuung, aber dafür gibt es Wege!

Pilgern trotz psychischer Schwierigkeiten

Wenn du auf dieser Seite gelandet bist, bist du wahrscheinlich selbst betroffen oder kennst jemanden, der betroffen ist und mit dem Gedanken spielt einen Jakobsweg zu laufen.

Daher möchte ich mit den guten Nachrichten auch nicht zu lange warten: Ja, das geht.
Und ja, das kann eine der besten Ideen sein, die du je hattest.

Pilgern kann dafür sorgen dass man über sich hinaus wächst, völlig neue Seiten und Stärken bei sich kennen lernt. Dass man seine Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit neu entdeckt, soziale Ängste überwindet und als neue Version von sich selbst zurück kommt.

Und ja, ich begleite dich gerne dabei!
(Schreib mir direkt wenn du magst: unyyb@cvytreheynho.qr)

Was heisst es trotz Angst, Depression oder PTBS einen Jakobsweg zu laufen?

Zunächst heisst es vor allem, dass manche üblichen Ratschläge von mehr oder weniger erfahrenen Pilgern für dich nicht gelten. Seine Komfortzone zu verlassen ist eben nicht für alle Menschen gleich einfach.

Wer in Facebook-Gruppen liest „denk nicht zu viel nach, lauf einfach los!“ oder „wach gelegene Nächte im Schlafsaal gehören halt zum pilgern dazu!“ wird schnell zum Ergebnis kommen: das ist nichts für mich.

Ist es so auch eben nicht. Aber wie sagt man so schön „es ist dein Jakobsweg“ und damit meint man, dass jeder für sich selbst entscheiden muss wie sein Weg aussehen soll. Und deiner ist vielleicht ein bisschen geplanter und abgesicherter als andere.

Wenn du nicht mit fremden Menschen in einem Raum schlafen möchtest, dann mach es nicht. Wenn es dir Angst macht keine Unterkunft zu finden, dann buch deine Unterkünfte vor! Wenn du Bedenken hast an einem schlechten Tag nicht die ganze Etappe zu schaffen, dann lauf mit dem Wissen dass du Busfahrpläne und Taxinummern hast. Wenn es dich beunruhigt wie viel unbekanntes vor liegt, dann nimm dem Unbekannten den Schrecken, in dem du mit super detalliertem Pilgerführer reist.

Und wenn du dir nicht zutraust alleine zu laufen, dann nimm mich mit – digital oder real, ist beides möglich!

Was ist wichtig wenn man mit Angst, Depression oder PTBS einen Jakobsweg laufen will?

Wenn du betroffen bist und dein Bauchgefühl sagt dass Pilgern gehen etwas ist, was dich weiter bringen könnte, dann habe ich folgende Ratschläge für dich:

1. Hol dir eine professionelle Einschätzung

Wenn du und deine Erkrankung sich gut und lange kennen, du bereits gute Mechanismen und Techniken kennst mit schwierigen Situationen umzugehen und in therapeutischer Begleitung bist, dann stehen die Chancen sehr gut dass ein Jakobsweg für dich eine richtig gute Idee ist.

Frisch aus der Burnout-Klinik –  oder sogar kurz davor – ist es zwar nicht ausgeschlossen, aber dann ist es umso wichtiger sicherzustellen dass eine Grundstabilität da ist und auf Hilfen zurück gegriffen werden kann, wenn es mal nicht gut läuft.

Wirklich einschätzen kann das aber nur jemand vom Fach und deswegen ist es ratsam hier mit Arzt/Ärztin oder Therapeut/in darüber zu sprechen.

Und auch zu sich selbst ehrlich zu sein. Denn manchmal merkt man dann dass man sich selbst belügt und es einem eigentlich viel schlechter geht als man sich eingestehen möchte – und manchmal spürt man dass man eigentlich längst soweit ist sich etwas zuzumuten – und dass eigentlich nur der Mut und der Anstoss fehlt.

2. Hör nicht auf die anderen

Menschen geben gerne Ratschläge und meinen es auch gut. Aber Jakobswege sind per se untereinander schon nicht nicht vergleichbar – und erst Recht nicht wenn man unter so anderen mentalen Bedingungen startet.

Mit einer Depression kann man manchmal morgens einfach nicht aufstehen. Wenn einen die Pilgerherberge aber nach einer durchgegrübelten Nacht um acht Uhr vor die Tür setzt, ist es nicht verwunderlich wenn man dann völlig verloren am Strassenrand sitzt, den fröhlichen Pilgerscharen zuschaut und sich fragt was zur Hölle man hier eigentlich gerade macht.

Mit einer generalisierten Angststörung kann man nicht einfach mal schauen wo man abends so unterkommt und darauf vertrauen dass schon alles gut werden wird.

Und wenn man bei einer PTBS keine Homebase hat, keinen sicheren Rückzugsort, dann kann genau das auch das „zu viel“ sein, was Stabilität raubt und einen irgendwann zum Abbruch zwingt.

Also lass dich nicht von den Menschen verunsichern, die dir erzählen wollen, wie ein Jakobsweg auszusehen hat. Deiner kann ganz anders sein und dabei kein bisschen schlechter!

3. Pass gut auf dich auf

Ein Jakobsweg bringt nahezu jeden an seine Grenzen und viele darüber hinaus. Das kann etwas Gutes sein, denn man wächst daran – kann aber auch nach hinten los gehen, wenn man nicht aufpasst.

Denn bei Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen kann „über seine Grenzen gehen“ ebenso in Panikattacken oder Flashbacks enden.

Es ist unglaublich wichtig dass du auf dich hörst und dass du gut auf dich aufpasst. Das ist allerdings sehr viel einfacher während man alleine durch die Natur läuft, als wenn man im hektischen Alltag versucht zu funktionieren.

Plane ausserdem in dein Budget ein, dass du mal ein Taxi nehmen wirst oder ein Hotel wechseln musst.

Und daran ist nichts verkehrt – wer sich den Fuß verletzt, „darf“ auch Taxi fahren. Das Abenteuer mal Abenteuer sein zu lassen und sich einfach schnell an einen ruhigen Ort mit Bett und Wänden drumherum bringen zu lassen, ist genauso legitim wenn es einem emotional nicht gut geht.

4. Sei so vorbereitet, dass du dich sicher fühlst

Du bist im Alltag kein Mensch, der tiefenentspannt das Leben einfach auf sich zukommen lässt?

Warum sollte das anders sein, wenn du alleine in einem fremdem Land mit Rucksack durch die Pampa läufst?

(Spoiler: die Chancen, dass du im Laufe der Zeit immer entspannter wirst und irgendwann wirklich darauf vertraust dass der Weg dir schon gibt was du brauchst, stehen ganz schön gut!)

Wenn es dir für die emotionale Vorbereitung hilft, den ausgewählten Jakobsweg im Detail zu studieren, dann mach das. Wenn du nur dann genug Sicherheitsgefühl hast, wenn du zig Bücher gelesen hast, dann ist das eben dein Weg, daran ist nichts verkehrt.

Wenn du Angst davor hast vorgefertigte Etappen nicht zu schaffen, dann lass dir von jemandem wie mir die Etappen individuell auf dich zuschneiden.

Wenn du möglichst genau wissen willst was dich wann erwartet, wie lange der Abschnitt durch den Wald dauert und nach wie vielen Kilometern die nächste Bar kommt, dann lass dir von mir einen Pilgerführer mit diesem Detailgrad schreiben.

5. Reise mit Werkzeugkoffer

Hab dabei, was immer dir hilft.

Wenn du Medikamente nimmst, schau dass du genug bei dir hast. Wenn du zB zu Panikattacken neigst, bisher aber keine Medikamente dagegen hast, dann überleg dir ob du nicht für den Notfall doch etwas mitnehmen möchtest, und wenn es nur für das gute Gefühl ist.

Wenn du in Therapie bist, hol dir Tipps wie du ganz konkret mit einzelnen Situationen umgehen kannst, die dich fordern werden.

Wie du zum Beispiel grübeln stoppen kannst – so lange wie beim Pilgern ist man im Alltag selten mit seinen Gedanken alleine, das kann dann natürlich auch mal in die falsche Richtung abrutschen.

Mach dir eine Liste, auf welche Menschen du in welchen Situationen zurück greifen kannst – wer kann dir am besten helfen, wenn du mal nicht mehr an dich glaubst? Wen kannst du auch mitten in der Nacht anrufen? Wer weiss wie man Panikattacken stoppt und was zu tun ist, wenn dich ein Trigger unerwartet aus Raum und Zeit gerissen hat?

Wenn du meine digitale oder „reale“ Begleitung buchst, hast du mich mit auf deiner Liste. Ich mache das hauptberuflich, du musst also nicht darüber nachdenken ob es ok ist, dich bei mir zu melden, wenn du mich brauchst. Ich habe keine Öffnungszeiten, sondern versuche für dich erreichbar zu sein, wann immer du mich brauchst.

Was gibt es zu gewinnen?

Beim einen ist es alleine schon die viele Bewegung, beim anderen die täglichen Stunden in der Natur, beim nächsten ist es die Gemeinschaft und die Gespräche mit Menschen aus aller Welt.

Bei den meisten ist es vor allem das Gefühl etwas zu schaffen. Stolz auf sich zu sein für jede einzelne Etappe, die man gemeistert hat. Jeden Tag etwas neues zu erleben und mit jedem Tag mehr Vertrauen in sich und die Welt aufzubauen.

Dazu kommt die Distanz zum Alltag, einmal ganz raus sein, weg aus den bisherigen Mustern, weg von seinen Alltags-Menschen und seinen Alltags-Aktivitäten.

Ein Jakobsweg kann ein lebensveränderndes Erlebnis sein! Er hat die Chance auf Klarheit, auf Wachstum, auf echte Erkenntnis und Veränderung.

Trau dich!

Mein Angebot

Ich habe eine Ausbildung als psychologische Beraterin, ich habe ein Seminar zum „Mental Health first aid“ besucht, ich habe jahrelang am Sorgentelefon gearbeitet und wurde dafür entsprechend ausgebildet und ich habe umfassende Kenntnisse in den Bereichen Angst und Panik, Depression und (k)PTBS.

Ich weiss ebenso was zu tun ist, wenn eine Panikattacke oder ein Flashback aufkommt und du kannst darauf vertrauen dass ich deine Ängste und Bedenken im Bezug auf einen Jakobsweg gut verstehen und nachvollziehen kann.

Mein Angebot ist nicht nur Planung und Hilfe bei der Organisation, sondern vor allem die Begleitung auf deinem metaphorischen und realen Weg.

Planung, Beratung, Pilgerführer, digitale Betreuung

Wenn du dich stabil genug fühlst das Abenteuer Jakobsweg anzugehen, aber gerne jemanden in der Hinterhand hättest, der dir das gute Gefühl gibt bei der Planung nichts übersehen zu haben, der dir einen super detaillierten Pilgerführer schreibt, so dass du immer weisst wo du dran bist und was noch vor dir liegt, der dir eine Packliste zusammen stellt, der dir passende Unterkünfte raus sucht, der dir alle Fragen beantwortet und den du auf dem Weg jederzeit kontaktieren kannst, dann reicht für dich mein Standard-Angebot aus.

Das ist ziemlich preisgünstig, denn ich berechne bei Vorausbuchung grade mal 10-15€ pro Tag, da nehmen Reisebüros und andere Agenturen meistens mehr, obwohl sie nur Lösungen von der Stange haben.

Jakobsweg-Begleitung
(zusammen pilgern)

Ich laufe auch mit dir zusammen!

Den ganzen Weg oder nur den ersten Tag  oder ein paar Tage. Da ich in Porto wohne, ist es auf dem Camino Portuguese  günstiger, aber ich komme auch gerne zum Camino Frances.

Wenn wir zusammen starten, hole ich dich auf Wunsch vom Flughafen ab und versorge dich genau auf dem Level wie du es brauchst um dich sicher zu fühlen.

Bewährt hat sich bisher vor allem mich am Anfang dabei zu haben. Und sich nach und nach abzunabeln. Erst eine Stunde alleine laufen, da wo man sich nicht verlaufen kann. Dann mal eine halbe Etappe. Dann mal eine ganze, mit dem Wissen dass ich immer nur 15 Min hinter dir bin und du jederzeit dich zu einem Kaffee niederlassen kannst und schon bin ich wieder da.

Und wenn du das Vertrauen gewonnen hast, dass du dich nicht verläufst, dass du mutig genug bist andere Pilger anzusprechen, dass Hotel-Checkins und Kaffeebestellungen gar keine grosse Sache sind, dass pilgern eigentlich auch nur walk-eat-sleep-repeat ist, dann schickst du mich wieder heim und geniesst das Gefühl jeden Tag über dich selbst hinaus zu wachsen, deine Stärken zu erkennen und Vertrauen in den Weg und das Leben zu finden!