Von Görlitz nach Vacha in 470km

Der ökumenische Pilgerweg gehört zu den längeren Pilgerwegen in Deutschland und er orientiert sich dabei an der historischen Handelsstrasse Via Regia.

Er verläuft durch drei Bundesländer: Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und passiert dabei einige sehenswerte Städte (und ein paar weniger sehenswerte).

Der Weg hat seinen Anfang in Görlitz und verläuft über Bautzen, Kamenz, Großenhain, Strehla, Wurzen, Leipzig, Merseburg, Freyburg, Naumburg, Eckartsberga, Erfurt, Gotha, Eisenach bis nach Vacha.

Im Gegensatz zu den anderen deutschen Jakobswegen hat der ökumenische Pilgerweg ein verhältnismäßig dichtes Netz an Pilgerherbergen und kirchlichen Unterkünften  und auch Hotelpilger kommen hier spürbar günstiger weg als in anderen Ecken Deutschlands.

Dazu kommt dass er durchgängig markiert ist, was leider auch nicht auf allen Pilgerwegen der Fall ist.

Der Weg ist weitesgehend auch für Radpilger befahrbar und bietet – den Berichten nach, selbst habe ich ihn noch nicht laufen können – eine Mischung aus wunderschönen Landschaften und sehenswerten Städten, aber eben Abschnittsweise auch heruntergekommene Industrie oder trostlose, halb verlassene Orte.

Auch diese Abschnitte sind interessant und können ihren eigenen Charme haben.

Kein Fernwanderweg ist überall hübsch und so eben auch nicht der ökumenische Pilgerweg.

Erste Hälfte des Weges

Die erste Hälfte bis Merseburg wurde von „Peregrino Manfred“ wie folgt beschrieben: etwa 75% der Wege sind kleine Strassen oder Schotterwege, die aber kaum befahren sind. Nur wenige Kilometer führen wirklich an großen und frequentieren Strassen lang, der Rest der Strecke sind dann Feld- und Waldwege.

Steigungen gibt es kaum, so dass man ein paar Kilometer mehr pro Tag schafft.

Die Versorgungslage mit Lebensmitteln ist hingegen nicht sonderlich gut, weder Supermärkte noch Restaurants sind ausreichend vorhanden, sondern meistens nur in den größeren Städten.

Hier gilt es also vorausschauend zu planen und wenn nötig auch mal Verpflegung für zwei Tage mit sich herumzutragen.

Die Landschaft beschreibt er als wenig abwechslungsreich, es gibt wenige Wälder, sondern sehr viel Feld mit Blick zum Horizont. Zwischendurch aber auch wieder traumhafte Naturschutzgebiete.

Das ganze Video gibt es hier. Seine weiteren Videos zu dem Weg, bzw der ersten Hälfte finden sich in seinem Kanal Link

Zweite Hälfte

Die zweite Hälfte ist den Berichten zu folgen deutlich schöner, in erster Linie weil sie landschaftlich abwechslunsgreicher ist.

Auch hier gibt es zwar recht viele asphaltierte Wege, aber die Monotonie der Felder mit Blick zum Horizont ist hier nicht so gegeben. Der Weg führt deutlich mehr durch Wälder, Dörfer und hübscher Natur.

Wer also sowieso nicht den ganzen Weg laufen kann, dem scheint es angeraten zu sein, nicht in Görlitz zu starten, sondern später einzusteigen.